Podcast „Kleine Hände hinter dem Bildschirm“: Erliegen Sie dem Charme des Pin-Bildschirms!

Kennen Sie die Épinette? Hinter diesem Namen verbirgt sich nicht etwa ein Musikinstrument aus der Familie der Cembalo, sondern eines der ganz wenigen Nadelöhre, die in Animationsfilmen zum Einsatz kommen.
In einem vom Lavoir numérique de Gentilly unterstützten und von Paul Thébault herausgegebenen Podcast untersucht die Journalistin Lise Laroye diese Technik, die in den 1930er Jahren in Paris vom in Russland geborenen Graveur Alexandre Alexeieff und seiner Ingenieurspartnerin Claire Parker erfunden wurde. Sie träumten davon, Gravuren zu bewegen, und stellten sich ein Raster aus Tausenden von Nadeln vor, die in weißen Röhren gleiten und deren Reliefs im Seitenlicht Schatten modulieren.
Von den Leinwänden des Paares existieren nur noch zwei: die NEC, die sich heute in Kanada befindet, und die Épinette, die 2012 vom Centre national du cinéma erworben wurde. Die Betreiber erklären, dass diese empfindliche Maschine aus 270.000 Nadeln zunächst restauriert werden musste, bevor acht junge Animationsfilmer in dieser Technik ausgebildet werden konnten, darunter Pierre-Luc Granjon, der beim letzten Festival in Annecy einen Preis gewann.
Justine Vuylsteker, die daraus einen wunderschönen Kurzfilm mit dem Titel „L'Étreinte“ gedreht hat, zeigt hier ihre Faszination für diesen ebenso wunderbaren wie kapriziösen Bildschirm, den wir mit unseren Händen und allerlei Werkzeugen bearbeiten. Mit seinen samtigen Schwarztönen, seiner außergewöhnlichen Graupalette und seinen dunstigen Konturen erinnert die Technik sie an die Aquatinta. Sie vergleicht sie auch mit der Haut, hochempfindlich, eine kostbare Eigenschaft, wie sie betont, im Zeitalter körperloser Schöpfungen künstlicher Intelligenz...
Florentine Grelier, die am Institut Sainte-Geneviève in Paris Animation lehrt, erzählt, wie sie dort einen Nadelfilz erwarb, den sie mit ihren Studenten als Bausatz zusammenbaute – mit einer modernisierten Version der Maschine von Alexandre Noyer. Das lässt auf eine vielversprechende Zukunft für diese fast hundert Jahre alte Technik schließen.
La Croıx